Die Aktivisten und Autoren 2017 an der East-Side-Galerie
Heiko Bartsch Dirk Mecklenbeck Raik Adam Andreas Adam
Die DDR war ein Unrechtsstaat? Eine Diktatur? Ein Arbeiter- und Bauernparadies? In der Rückschau tritt das Offensichtliche zu Tage und lässt Interpretation nur in ideologischer Verquastung, also in ostalgischer Demenz, zu. Trotz der geschichtlichen
Komplexität gibt es eine klare Erkenntnis. Die DDR war Stasi, SED-Gesinnungsterror, Mauer, Stacheldraht, Schießbefehl und Minenfelder im Todesstreifen. Wir, vier Freunde aus Halle, hatten uns nie mit den kaputten Lebensumständen und der politischen Perversion des sowjetischen Sozialismus in der DDR abfinden wollen. Die Kommunisten waren erstaunt, als wir ihnen 1984 mit 19 Jahren unsere Ausreiseanträge präsentierten. Drohungen und ihr Verweis auf die Segnungen des Sozialismus machten uns das Weggehen leichter. Nur raus hier und ein Leben nach unseren Vorstellungen im Westen sollte es sein. Wurde es dann auch, allerdings kamen die Letzten von uns erst im Frühjahr 1989 in West-Berlin an. Unsere Zeit war die beste, die man haben konnte: Kreuzberg, Partys, Heavy-Metal und dazu endlich in der ganzen Welt unterwegs. Zurück in Berlin hatten wir immer die Mauer vor Augen - egal, die Menschen im Osten hatten sich damit längst abgefunden. FKK, Bockwürstchen, billiges Bier und der Kleingarten sollte für die Meisten alles sein, was zum Leben genügte. Oder doch nicht? Mitte 1989 wurde es dann lebendig im toten Osten. Flucht, Ausreise und Botschaftsbesetzungen wurden auf einmal zum Massenphänomen. Die ersten Demos in Leipzig. Geht da doch was im Land ? Wir waren bereit! Lest unsere Geschichte im Buch die "Mauerkrieger" oder begleitet uns in der Graphic Novel Todesstreifen an die spannendsten Orte der deutschen Teilung.